JOURNALISMUS / Es muss heute generell kritischer, politischer und origineller sein im Programm. „Und das kriegen wir nur hin, wenn die Arbeitsbedingungen der Journalisten besser werden“, sagt der ARD-Fernsehjournalist Hans Jürgen Börner. Anne Kathrin Thüringer und Roman Kern haben mit ihm und drei anderen Kollegen über die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen freier Journalisten in Deutschland gesprochen.
In dem auf vocer.Medien.Kritik.Debatte erschienenen Dossier wird u.a. deutlich, wie sich die Ausbeute am Ende auch negativ auf die Qualität des Produktes auswirkt. Gut recherchierte, investigative Geschichten sind heute „Ausnahmen“, sagt Börner ernüchtert. Nur arbeitsethische Richtlinien der Redaktion und mehr Mut der Ausgebeuteten, sich nicht unter Wert zu verkaufen und Missstände auch in der eigenen Branche zu benennen, könnten diesen Tendenzen einen Hebel vorschieben: „Mich wundert ehrlich gesagt, dass Journalisten noch nie gestreikt haben“. Ein Appell an alle Einzelkämpfer-Journalisten zum Handeln und Zusammenschließen.